Musiker*Innen sind eine Hochrisikogruppe, aber die Verantwortlichen sind nicht informiert.
In meinen Vorträgen ist mir aufgefallen, dass eine deutliche Kluft zwischen dem aktuellen Forschungsstand zur angespannten mentalen Gesundheit von Musiker*Innen und dem Wissen von Personen in Verantwortungspositionen besteht. Es besteht also ein Transferproblem bzw. eine Scientist-Practitioner-Awareness Gap. Studien betonen immer wieder, dass Musiker:innen eine Hochrisikogruppe für psychische Belastungen darstellen und sich die Mental-Health-Krise in diesem Bereich zuspitzt. Forschende und Autor:innen fordern daher einstimmig, dass Ausbildungsinstitutionen dringend mehr Bewusstsein schaffen und ihre Curricula anpassen müssen, sodass angehende Musiker*innen mindestens ein Semester lang gezielte Kurse zur mentalen Gesundheit absolvieren. Diese sollten von Expert*innen wie Psychologen, Psychotherapeuten, Psychiatern, Gesundheitswissenschaftlern oder Forschenden auf diesem Gebiet geleitet werden und sich speziell mit der Prävention sowie dem Umgang mit berufsbezogenen psychischen Belastungen befassen.
Ich will hier ein paar Links sammeln, die die Tragweite der Mental Health-Krise bezeugen und entsprechende Konsequenzen für Personen in verantwortlichen Positionen formulieren.